1 00:00:04,600 --> 00:00:10,566 IV: Heute ist der 10. Juni 2006 und wir sind zu Besuch bei Herrn Radomír Faltýnek in Dzbel, 2 00:00:10,567 --> 00:00:16,666 um mit ihm ein Interview über sein Leben aufzunehmen, über seine Erinnerungen an den 2. Weltkrieg. 3 00:00:16,667 --> 00:00:22,232 Und diese Erinnerungen sollten sich auf die Erlebnisse beziehen, 4 00:00:22,233 --> 00:00:28,599 die er im Außenlager Rabštejn/Rabstein des KZ Flossenbürg erlebte. 5 00:00:28,600 --> 00:00:31,866 Und ich würde gleich mit der ersten Frage beginnen: 6 00:00:31,867 --> 00:00:39,199 Herr Faltýnek, könnten Sie uns sagen, wann und wo Sie geboren wurden und aus welcher Familie Sie stammen? 7 00:00:39,200 --> 00:00:46,366 RF: Ich wurde am 24. April 1926 in Ochozi geboren. 8 00:00:46,367 --> 00:00:55,866 Es war eine Bauernfamilie, Mittelschicht. 9 00:00:55,867 --> 00:01:04,699 Na, und eigentlich habe ich die ganze.. die ganze Jugend in Ochozi gelebt. 10 00:01:04,700 --> 00:01:12,199 Ich ging zunächst in die Gesamtschule, die im Ort war, in Ochozi. 11 00:01:12,200 --> 00:01:22,399 Nachdem ich diese Schule beendet hatte, ging ich drei Jahre nach Konice/Konitz, wo die Stadtschule für die ganze Umgebung war. 12 00:01:22,400 --> 00:01:27,366 Und in dieser Zeit habe ich die Besatzung erlebt. 13 00:01:27,367 --> 00:01:36,599 Als ich das letzte Jahr zur Schule ging, in die Stadtschule, kam es also zur Besatzung. 14 00:01:36,600 --> 00:01:44,066 Und daran habe ich so eine Erinnerung, dass als wir so gegen 9 Uhr im Klassenzimmer saßen, 15 00:01:44,067 --> 00:01:53,632 da begannen auf dem Marktplatz Autos zu lärmen und wir liefen zu den Fenstern, um nachzusehen. 16 00:01:53,633 --> 00:02:01,666 Na, und eine ganze Kolonne deutscher Autos fuhr auf den Marktplatz. 17 00:02:01,667 --> 00:02:11,366 Denn dort war eine Straßenkreuzung und es gab so einen Platz neben der Säule das Heiligen Johannes, wo Linden waren. 18 00:02:11,367 --> 00:02:15,366 Also haben sie sich da herum, da herum einfach niedergelassen. 19 00:02:15,367 --> 00:02:24,499 Na, und sie gingen durch das Städtchen, durch die Stadt also. 20 00:02:24,500 --> 00:02:31,132 Wir wussten also nicht, was sie interessiert, denn wir waren noch als Schüler im Klassenzimmer. 21 00:02:31,133 --> 00:02:44,566 Aber dann, als wir aus der Schule zurückkamen, da haben wir gemerkt, dass sie einfach in Läden gingen und was man kaufen konnte, das kauften sie. 22 00:02:44,567 --> 00:02:56,299 Ihre Währung 1 zu 10 war für sie so günstig, dass sie eigentlich während kurzer Zeit alle Geschäfte leer kauften. 23 00:02:56,300 --> 00:03:10,399 Und so eine kleine Erinnerung habe ich an den Bäcker, er hieß Steiger, und er hatte eine Bäckerei, ich würde sagen, am Rande von Konice/Konitz. 24 00:03:10,400 --> 00:03:23,466 Und über ihn erzählte man sich, wie er überrascht wurde, es kam ein Deutscher, ein Soldat, und wollte für eine Mark Hörnchen. 25 00:03:23,467 --> 00:03:30,732 Und weil eine Mark 10 Kronen wert war und ein Hörnchen damals 20 Heller kostete, 26 00:03:30,733 --> 00:03:38,832 also gab es für eine Krone fünf Hörnchen, also für die, für die Mark bekam er eigentlich 50 Hörnchen. 27 00:03:38,833 --> 00:03:47,732 Und die hatte er nicht, er konnte das eigentlich nicht wegbringen, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass er dafür so eine Menge kaufen würde, nicht. 28 00:03:47,733 --> 00:03:52,932 So also war das erste Erlebnis. 29 00:03:52,933 --> 00:04:06,732 Am zweiten dann, am zweiten Tag und einige Tage dauerte das, stellten sie eine Küche auf den Marktplatz und boten diesen deutschen Eintopf an. 30 00:04:06,733 --> 00:04:16,732 Und niemand war interessiert und es war dort so ein, das war ein russischer Legionär, ein alter, und der, als er vorbeikam, da sagt er: 31 00:04:16,733 --> 00:04:21,232 "Und das würden bei uns nicht mal die Schweine fressen." 32 00:04:21,233 --> 00:04:26,732 So also waren die ersten, die ersten solchen Überraschungen. 33 00:04:26,733 --> 00:04:46,066 Nach kurzer Zeit, als es um die Aufteilung der Grenzen ging, die Grenzziehung, da war eine Insel aus vier deutschen Gemeinden, Runářov, Skřípov, Brodek, Deštná. 34 00:04:46,067 --> 00:04:52,732 Und wegen dieser, wegen dieser Insel nahmen sie eigentlich einige tschechische Dörfer ein. 35 00:04:52,733 --> 00:05:05,166 Also verlief die Grenze direkt um Konice/Konitz herum und auch unter Dzbel, wo also schon eine Sperrung war. 36 00:05:05,167 --> 00:05:22,132 Und aus dieser Zeit habe ich auch eine Erinnerung, das war der Bürgermeister aus Čunín, in seinem Kataster war die Grenze zum Protektorat. 37 00:05:22,133 --> 00:05:42,166 Und sie führte über diese Gemeindegrenzen und in diesem Wald, wo die Grenze in dem.. in dem Teil, da lagen diese Grenzsteine. 38 00:05:42,167 --> 00:05:54,166 Und jemand aus dieser Gemeinde kam zu ihm, also zum Bürgermeister, dass die Grenzlinien ins Kataster von Čunín umgelegt wurden. 39 00:05:54,167 --> 00:06:01,899 Und er als Bauer, der Bürgermeister und er war auch noch Jäger, also ging er dorthin sich umschauen 40 00:06:01,900 --> 00:06:10,199 und bemühte sich, diese Steine zum ursprünglichen Platz zurückzubringen, denn er war dort bei der Grenzziehung, als diese Grenzen gezogen wurden. 41 00:06:10,200 --> 00:06:24,666 Und diese Pflüger, wie man zu ihnen damals sagte, fingen ihn dort in diesem Wald, verschleppten ihn nach Runářov, dort schlugen sie ihn und ließen ihn am nächsten Tag nach Hause. 42 00:06:24,667 --> 00:06:38,366 Danach war er auch, würde ich sagen, also nach dieser Affäre eingesperrt und er kehrte aus.. aus dem KZ Buchenwald zurück. 43 00:06:38,367 --> 00:06:43,199 IV: Könnte ich nochmal auf Ihre Familie zurückkommen? Hatten Sie Geschwister? 44 00:06:43,200 --> 00:06:53,366 RF: Ich hatte eine Schwester, die vier Jahre älter war, sie lebt heute auch noch. 45 00:06:53,367 --> 00:06:56,799 Na, und zu den Eltern: 46 00:06:56,800 --> 00:07:08,232 Vater kam dort aus dieser Landwirtschaft, weil man das immer an die nächste Generation vererbte, immer von.. an den Sohn. 47 00:07:08,233 --> 00:07:18,032 Und Mama, die kam also aus Dzbel. Aus dieser Gemeinde. 48 00:07:18,033 --> 00:07:22,099 IV: Ich weiß von Ihnen, dass Ihr Vater Legionär an der italienischen Front war. 49 00:07:22,100 --> 00:07:22,599 RF: Ja. 50 00:07:22,600 --> 00:07:30,832 IV: Beeinflusste diese Tatsache irgendwie das Leben Ihrer Familie während der ersten Republik? 51 00:07:30,833 --> 00:07:40,432 RF: Also während der ersten Republik würde ich sagen, eigentlich nicht, weil sich diese Tradition irgendwie nicht aufrechterhielt. 52 00:07:40,433 --> 00:07:48,666 Und ich weiß, dass er einmal seine Uniform anzog, als in Prag das Begräbnis von {Tomáš Garrigue} Masaryk war. 53 00:07:48,667 --> 00:08:00,299 Also auf diesem Begräbnis war er und da hatte er, da habe ich ihn also einmal in dieser Uniform gesehen, sonst wahrscheinlich nicht. 54 00:08:00,300 --> 00:08:03,966 IV: Wie erinnern Sie sich an die Entstehung des Protektorats im Jahr '39? 55 00:08:03,967 --> 00:08:12,732 RF: Na, dieses Protektorat entstand eigentlich zu diesem Zeitpunkt, als die Deutschen kamen. 56 00:08:12,733 --> 00:08:25,499 Aus der Schule erinnere ich mich an die Maßnahme, als man in den Schulbüchern, besonders was Geschichte betraf, 57 00:08:25,500 --> 00:08:37,999 Blätter herausschneiden musste, wo Fotografien von Masaryk waren oder wo die ČSR als Republik bezeichnet war und einige solche. 58 00:08:38,000 --> 00:08:49,899 Also das musste man, diese Fotografien musste man ausschneiden und also die Anmerkungen, die da waren, die musste man mit einem schwarzen Stift übermalen. 59 00:08:49,900 --> 00:09:01,532 Nach kurzer Zeit wurden diese Geschichtsbücher sowieso weggenommen und sie gaben uns oder verteilten uns solche Druckschriften. 60 00:09:01,533 --> 00:09:10,232 Und da erinnere ich mich an die Lehrerin Greplová, die damit in die Geschichtsstunde kam und sagte: 61 00:09:10,233 --> 00:09:19,766 "Kinder, bevor ich das unterrichte, da nehme ich das lieber gar nicht heraus." 62 00:09:19,767 --> 00:09:31,532 Und sie brachte das Buch "Kája Mařík", und so haben wir im Geschichtsunterricht immer aus diesem Buch gelesen. 63 00:09:31,533 --> 00:09:43,832 Der Schulleiter war im Sokol und auch ein Nationalist, er wurde danach auch hingerichtet. 64 00:09:43,833 --> 00:09:53,932 Na, und im letzten Jahr musste ich schon Deutsch lernen. 65 00:09:53,933 --> 00:10:08,799 Also ich hatte dagegen in mir einen Widerstand, also habe ich mich um diese Kenntnisse nicht sehr bemüht. 66 00:10:08,800 --> 00:10:21,332 Na und danach, nach dem Ende, also der Grundschule, da musste die Bauernjugend noch in die obligatorische Wintervolksschule gehen. 67 00:10:21,333 --> 00:10:27,566 Dahin musste dann jeder fünf Monate über den Winter gehen. 68 00:10:27,567 --> 00:10:38,599 Für die Kinder, die in irgendeinen Unterricht gehen, ob das irgendein Handwerk war, also die mussten weiter zur Schule gehen, 69 00:10:38,600 --> 00:10:49,866 die sie also das ganze Jahr über hatten, aber das war ein Tag in der Woche oder nach 14 Tagen. 70 00:10:49,867 --> 00:10:57,999 IV: Und kann ich fragen, wie entwickelte sich das Leben Ihrer Familie im Protektorat, was veränderte sich für Sie? 71 00:10:58,000 --> 00:10:59,932 Worin sahen Sie die größten Veränderungen? 72 00:10:59,933 --> 00:11:04,699 RF: Also da erzähle ich Ihnen ein, ich würde sagen, Familienerlebnis: 73 00:11:04,700 --> 00:11:14,832 Bei uns grün.. gründete sich oder also.. die Elektrizität wurde im Jahr '32 installiert. 74 00:11:14,833 --> 00:11:26,899 Und in diesem Jahr '32 boten die Elektrofirmen verschiedene Geräte an. 75 00:11:26,900 --> 00:11:39,632 Und unter anderem boten sie Radios für drei Monate zur kostenlosen Nutzung an, um sie danach zum Verkauf anzubieten. 76 00:11:39,633 --> 00:11:50,532 Mama gefiel damals das Radio einfach nicht, dass sie kein Radio wollte, sagte sie, es um keinen Preis im Haus sehen wollte. 77 00:11:50,533 --> 00:11:58,399 Und als dann also die Besatzung kam, da hat Vater, weil man begann.. London auszustrahlen 78 00:11:58,400 --> 00:12:07,632 und er musste also dieses.. er ging zu einem Bekannten, um London zu hören. 79 00:12:07,633 --> 00:12:15,932 Nur dass er dorthin ging, als dieser.. sein Bruder aus Olomouc/Olmütz kam, also gingen dort beide hin. 80 00:12:15,933 --> 00:12:22,232 Und er hatte eine Schneiderwerkstatt außerhalb des Hauses. 81 00:12:22,233 --> 00:12:31,699 Und einmal als sie dorthin kamen, da hatte er hinter dem, hinter dem Rahmen ein Foto von Hitler aufgehängt, 82 00:12:31,700 --> 00:12:39,132 das aus einer Illustrierten ausgeschnitten war, das hieß "Letem světem" damals das Magazin, also das war daraus. 83 00:12:39,133 --> 00:12:41,132 Und der Onkel sagte zu ihm: 84 00:12:41,133 --> 00:12:46,999 "Wofür dieses Scheusal, wofür hast du dieses Scheusal hier?" 85 00:12:47,000 --> 00:12:50,132 "Na, das brachten die Kinder hierher." 86 00:12:50,133 --> 00:12:55,299 Und als er dann zum Abendessen ging, da nahm der Onkel den Rahmen, 87 00:12:55,300 --> 00:13:04,699 diesen Hitler nahm er heraus und platzierte dort irgendeine Frau, die, die erste Seite mit irgendeiner Frau. 88 00:13:04,700 --> 00:13:12,166 Und als er zurückkam, da fühlte er sich davon betroffen und er sagt, warum macht er das? 89 00:13:12,167 --> 00:13:21,232 Also sagte Vater, hier müssen wir wahrscheinlich aufhören, weil das nicht gerade passend ist. 90 00:13:21,233 --> 00:13:24,766 Und also wollte er ein Radio kaufen. 91 00:13:24,767 --> 00:13:31,099 Und Mama war strikt dagegen. 92 00:13:31,100 --> 00:13:41,599 Und es war gerade zur Erntezeit, es kam irgendein Bursche, so 16 Jahre alt und fragte nach Vater. 93 00:13:41,600 --> 00:13:55,266 Und Vater war im Feld hinter der Tenne, also lief ich zu ihm und ging mit ihm zum Dorfplatz und als wir zurückkamen, da hielt jeder ein Radio in der Hand. 94 00:13:55,267 --> 00:14:03,299 Sie stellten es in der Küche auf den Tisch und probierten es auch und Mama also, die lief lieber in den Hof. 95 00:14:03,300 --> 00:14:11,599 Na, und es ging so aus, dass als er mit dem Radio hinausging, da nahm Mama das zweite Radio und stellte es vor die Tür in den Hof und schloss ab. 96 00:14:11,600 --> 00:14:15,166 Und dass sie zuhause kein Radio will. 97 00:14:15,167 --> 00:14:25,099 Also musste ich durch den Garten laufen, hineingelangen und dem Vater öffnen, dass er das Radio hineinbekam. 98 00:14:25,100 --> 00:14:29,866 Und so gelangte das Radio ins Haus. 99 00:14:29,867 --> 00:14:39,632 Es dauerte kein Jahr und die Radios waren ausgeweidet, wie man dazu sagte, die Kurzwellen waren herausgenommen. 100 00:14:39,633 --> 00:14:48,299 Und zum Beispiel Konice/Konitz, dort wurden alle Radios vollkommen weggenommen, liquidiert. 101 00:14:48,300 --> 00:14:54,666 Und sie ließen in Konice/Konitz nur den Deutschen Radios und ausgewählten Personen. 102 00:14:54,667 --> 00:15:04,566 Und nach dem, nach dieser Ausweidung bei uns, da schickte Onkel noch irgendeinen Mann, der kam und einfach.. 103 00:15:04,567 --> 00:15:08,132 Er montierte nur so ein.. man konnte das einhaken. 104 00:15:08,133 --> 00:15:20,999 Er musste dort hinten von der.. Hülle des Radios und er hakte dort ein paar Kontakte ein und die Kurzwellen funktionierten einfach weiter. 105 00:15:21,000 --> 00:15:23,899 CM: Also, eine kleine Weile, wir machen nur eine Pause, bitte. 106 00:15:23,900 --> 00:15:25,866 Und wir können. 107 00:15:25,867 --> 00:15:32,632 IV: Herr Faltýnek, Sie haben erwähnt, dass nicht weit von Dzbel die Grenze des Protektorats verlief. 108 00:15:32,633 --> 00:15:35,866 Haben Sie in diesem Zusammenhang Veränderungen bemerkt? 109 00:15:35,867 --> 00:15:40,399 Ich meine nach der Loslösung des Grenzgebiets. 110 00:15:40,400 --> 00:15:45,632 CM: Also machen wir weiter. 111 00:15:45,633 --> 00:15:58,066 RF: Na, Veränderungen würde ich nicht sagen, nur wer vielleicht nach Štěpánov wollte, da führte die Route direkt über Skřípov. 112 00:15:58,067 --> 00:16:06,566 Nach der Besatzung musste man das bis nach Ptení umgehen, um überhaupt nach Štěpánov zu gelangen. 113 00:16:06,567 --> 00:16:10,499 IV: Ich hatte eigentlich an Umsiedlungen der Bevölkerung gedacht. 114 00:16:10,500 --> 00:16:15,499 Hierher kamen doch viele Leute aus dem Grenzgebiet. 115 00:16:15,500 --> 00:16:31,599 RF: Aus dem Grenzgebiet, würde ich sagen, im Jahr '38 kamen Familien, die aus der Slowakei kamen, sie wurden aus der Slowakei vertrieben. 116 00:16:31,600 --> 00:16:39,666 Und das war gerade eine Familie aus dem Nachbardorf und es handelte sich um drei erwachsene Söhne. 117 00:16:39,667 --> 00:16:42,632 Also diesen einen nahm Vater als Knecht. 118 00:16:42,633 --> 00:16:50,032 Er stellte ihn ein, damit er einfach irgendein, irgendeine Beschäftigung hatte. 119 00:16:50,033 --> 00:17:02,799 Und es kam hauptsächlich, würde ich sagen, zur Ankunft von Gendarmen und Lehrern, die aus dem Grenzgebiet kamen. 120 00:17:02,800 --> 00:17:15,132 Also in der Zeit wurden eigentlich noch weitere Stadtschulen gegründet in Kladky und.. 121 00:17:15,133 --> 00:17:17,199 Jetzt kann ich mich nicht erinnern. 122 00:17:17,200 --> 00:17:26,366 Und diese Lehrer wurden einfach in diese Schulen verteilt, damit sie einfach überhaupt eine Beschäftigung hatten. 123 00:17:26,367 --> 00:17:35,299 Und zu dieser Zeit, als sie kamen, da sagte der.. aus der Slowakei, da sagte Vater: 124 00:17:35,300 --> 00:17:43,099 "Heute danke ich meiner Mutter, dass ich nach dem 1. Weltkrieg auf sie gehört habe." 125 00:17:43,100 --> 00:17:52,099 Als Legionär erhielt er einen Hof in der Slowakei auf der Großen Schüttinsel zugeteilt. 126 00:17:52,100 --> 00:18:03,032 Aber letztendlich kam es nicht dazu, er blieb zuhause, in einer Holzhütte, wie man bei uns sagte und im Jahr '38 sagte er: 127 00:18:03,033 --> 00:18:07,166 "Heute danke ich Mama, dass ich zuhause geblieben bin. 128 00:18:07,167 --> 00:18:15,666 Wenn ich dorthin gefahren wäre, dann stünde ich heute mit leeren Händen da, wie die anderen hier." 129 00:18:15,667 --> 00:18:22,199 Das war eine Erinnerung, würde ich jetzt sagen, an das Jahr '38, '39. 130 00:18:22,200 --> 00:18:25,866 IV: Auf welche Weise war Ihre Familie am Widerstand beteiligt? 131 00:18:25,867 --> 00:18:29,999 CM: Entschuldigung, ich.. Moment.. 132 00:18:30,000 --> 00:18:35,699 Ich drehe Ihnen das vom Hemd weg.. So.. 133 00:18:35,700 --> 00:18:37,132 Und wir können weitermachen. 134 00:18:37,133 --> 00:18:43,232 RF: Der Widerstand begann eigentlich gleich im Jahr '39. 135 00:18:43,233 --> 00:18:50,766 Das war Onkel, der in Olomouc/Olmütz bei der Eisenbahndirektion war. 136 00:18:50,767 --> 00:18:58,866 Und gleich, als eigentlich die Armee liquidiert wurde, da kam er mit einem Offizier 137 00:18:58,867 --> 00:19:06,199 und sie wollten bei uns ein Lager irgendwelcher Waffen und von Material machen. 138 00:19:06,200 --> 00:19:11,732 Und sie schafften es sogar.. Material wie Ziegel zum Einmauern zu bringen. 139 00:19:11,733 --> 00:19:20,666 Nur dass es sich um eine Scheune handelte und die war aus ungebrannten Ziegeln gebaut. 140 00:19:20,667 --> 00:19:23,332 Also lehnte Vater das ab, dass es nicht möglich ist. 141 00:19:23,333 --> 00:19:34,799 Denn wenn er da irgendeine Zwischenmauer aus normalen Ziegeln hineingebaut hätte, dann hätte gleich jeder gemerkt, dass das dort angebaut ist. 142 00:19:34,800 --> 00:19:42,332 Und dann kam zu uns eine Reihe Leute zum Helfen, so hätte das gleich jeder gemerkt. 143 00:19:42,333 --> 00:19:51,999 Also er brachte damals, als die Armee liquidiert wurde, da brachte er nach Olomouc/Olmütz eine Kutsche und dann sagten sie Omnibus dazu. 144 00:19:52,000 --> 00:19:57,266 Das war so ein Mittel zum.. zum Transport von Offizieren. 145 00:19:57,267 --> 00:20:08,666 Es war überdacht, gefedert und dann verkaufte er es der Feuerwehr in Hvozd für die Spritze. 146 00:20:08,667 --> 00:20:23,766 Aber in der folgenden.. Zeit kam er auf uns zu, dass er einen Menschen verstecken muss. 147 00:20:23,767 --> 00:20:30,666 Aufgrund dessen eigentlich, dass wir diesen Flüchtling aus der Slowakei hatten, 148 00:20:30,667 --> 00:20:44,499 also dem besorgte er einen Platz bei der Bahn und statt ihm kam zu uns als Knecht wieder dieser Kruš, Lehrer. 149 00:20:44,500 --> 00:20:52,999 Und mir als kleinem Jungen wurde damals überhaupt nicht gesagt, worum es geht. 150 00:20:53,000 --> 00:21:03,566 Ich habe nur gemerkt, dass das eigentlich kein Mensch ist, der normalerweise in der Landwirtschaft angestellt ist. 151 00:21:03,567 --> 00:21:10,566 Und er kam unter einem fremden Namen. 152 00:21:10,567 --> 00:21:16,799 Das war am 15. März im Jahr '40. 153 00:21:16,800 --> 00:21:27,166 Und wir setzten Johannisbeeren und er kam zu uns in den Garten und er sah uns also an und sagte: 154 00:21:27,167 --> 00:21:29,699 "Falsch setzt ihr das. 155 00:21:29,700 --> 00:21:35,566 Diese Johannisbeere, wenn man sie setzt, dann muss man sie tiefer setzen und in einer liegenden Position, dass sie einen Hügel macht. 156 00:21:35,567 --> 00:21:38,266 Dass nicht nur die Zweige kahl sind. " 157 00:21:38,267 --> 00:21:49,432 Also mussten wir die Setzlinge, die ich also schon gesetzt hatte, also musste ich sie umsetzen, damit es nach.. der Vorschrift war. 158 00:21:49,433 --> 00:22:02,266 Und im Ganzen also die Arbeit, würde ich sagen, beherrschte er alle, landwirtschaftlich, ohne diese.. Es war ohne Probleme. 159 00:22:02,267 --> 00:22:05,766 Und erst.. 160 00:22:05,767 --> 00:22:10,932 IV: Dürfte ich fragen, zu welcher Organisation gehörte dieser Herr Kruš? 161 00:22:10,933 --> 00:22:14,299 RF: Das war die Obrana národa/Verteidigung der Nation. 162 00:22:14,300 --> 00:22:32,466 Und jetzt diese, würde ich sagen, die erste Tätigkeit dieser Gruppe war.. der Transfer.. von Leuten, die von hier geflohen sind, ins Ausland. 163 00:22:32,467 --> 00:22:40,899 Erst nach Polen und das war jetzt aus der ganzen Umgebung. 164 00:22:40,900 --> 00:22:51,232 Denn er hatte noch einen Mitarbeiter wieder aus Řeznice, das war in Konice/Konitz der Stationsvorsteher Kružik. 165 00:22:51,233 --> 00:23:00,932 Also alle diese Jungs, die aus dieser Umgebung in den Westen gelangten, also sie gingen alle durch die Hände dieser, dieser Leute. 166 00:23:00,933 --> 00:23:08,999 Und eine Erinnerung habe ich, dass jemand in der Nacht kam, jemand klopfte an unsere Tür. 167 00:23:09,000 --> 00:23:18,032 Und das war eigentlich ein junger Bursche aus dem Nachbardorf, der bei den Grenzern diente. 168 00:23:18,033 --> 00:23:29,899 Und er hatte dort einfach solche Probleme mit diesen deutschen oder einfach nun also mit diesen.. 169 00:23:29,900 --> 00:23:37,599 Wie man also.. Mit mir.. Was sich, ihre Organisation.. Ich habe es vor einer Weile gesagt. 170 00:23:37,600 --> 00:23:38,466 IV: Obrana národa/Verteidigung der Nation? 171 00:23:38,467 --> 00:23:48,366 RF: Nein, nein, nein, die Deu.. die deutsche. 172 00:23:48,367 --> 00:23:49,366 Jetzt {erinnere ich mich nicht}.. 173 00:23:49,367 --> 00:23:59,899 Ja, also er klopfte einfach in der Nacht, dass er schnell weg müsse und dass die Gestapo schon hinter ihm her sei. 174 00:23:59,900 --> 00:24:05,232 Also führte Vater ihn nachts mit den Pferden nach Olomouc/Olmütz. 175 00:24:05,233 --> 00:24:07,466 Und er verschwand. 176 00:24:07,467 --> 00:24:13,099 Und dann in der nächsten Woche kam wieder der Onkel zu Besuch. 177 00:24:13,100 --> 00:24:17,032 Er kam regelmäßig, jeden Samstag auf Sonntag und sagt: 178 00:24:17,033 --> 00:24:23,799 "Schicke mir schon keine solche Kundschaft mehr.. oder wir werden im Handumdrehen in Dachau sein." 179 00:24:23,800 --> 00:24:35,966 Er hat sich einfach in Ostrava/Ostrau bei der Übergabe bewusstlos gesoffen, also mussten sie ihn in den Zug hineintragen. 180 00:24:35,967 --> 00:24:47,232 Na, zum Glück ging es gut aus, er gelangte ins Ausland und blieb in England bis heute, falls er nicht schon gestorben ist, nicht. 181 00:24:47,233 --> 00:24:55,832 Der zweite mit dem, der also in Jesenec lebte, also das war der Sohn eines russischen Legionärs. 182 00:24:55,833 --> 00:25:09,999 Und also der sagte, als sie sie in Ostrava/Ostrau in die Waggons luden, also er war..Sie waren vier in der Kabine, was früher bei den Güterzügen die Bremskabine war. 183 00:25:10,000 --> 00:25:18,566 Also stopften sie da die vier hinein und sperrten zu, damit die, die deutsche Kontrolle, die dort Wache schob, sie nicht bemerkte. 184 00:25:18,567 --> 00:25:24,332 Er sagt, als wir nach Polen einfuhren, da gruben sie aus diesem Zug 12 von uns heraus. 185 00:25:24,333 --> 00:25:32,466 In einem Zug 12 Leute. 186 00:25:32,467 --> 00:25:35,299 CM: Und wir können weitermachen. 187 00:25:35,300 --> 00:25:45,732 IV: Also die Haupttätigkeit im Widerstand bestand darin, dass Ihr Vater Personen versteckte, 188 00:25:45,733 --> 00:25:50,266 die in Widerstandstätigkeiten verwickelt waren, und als Schlepper. 189 00:25:50,267 --> 00:25:54,699 War er noch an eine andere Widerstandsorganisation angebunden? 190 00:25:54,700 --> 00:26:08,366 RF: Erst im Jahr '42, als diese Widerstandsorganisation Zelené kádre/Grüne Kader gegründet wurde, da trat er ihr bei. 191 00:26:08,367 --> 00:26:20,032 Und das durch die Vermittlung, dass die Magd, die bei uns seit meiner Geburt angestellt war, 192 00:26:20,033 --> 00:26:28,832 also ihr Bruder war eben gerade einer der Leiter dieser Or.. Organisation. 193 00:26:28,833 --> 00:26:40,399 Und seine Schwester, wo er dann eben hinkam, in Žleb, die war bei uns angestellt, würde ich sagen, bis sie heiratete. 194 00:26:40,400 --> 00:26:44,332 Bis sie nach Žleb heiratete. 195 00:26:44,333 --> 00:26:59,799 Also mit der Vermittlung, dass auch dieser Vychodil manchmal seine Schwester bei uns besuchte, so machten wir mit der Familie Bekanntschaft. 196 00:26:59,800 --> 00:27:10,866 Na, und also nach der Gründung dieser Gruppe, da.. 197 00:27:10,867 --> 00:27:23,699 Ab dem Jahr achtund.. ab dem Jahr '39 trafen sich bei uns eine Menge Leute, die Mitglied von Obrana národa/Verteidigung der Nation waren. 198 00:27:23,700 --> 00:27:31,532 Dann weitete sich das, würde ich sagen, noch aus, um diese zweite Organisation, die entstand. 199 00:27:31,533 --> 00:27:44,066 Also mich als Junge wiesen sie einige Male an, dass ich schlafen gehen solle, damit ich kein Zeuge würde, wer dorthin kam und was passiert. 200 00:27:44,067 --> 00:27:54,699 Oder sie schickten mich nach Lóčky, das war ein Wäldchen da hinter der Scheune, das eigentlich wie so eine eigene kleine Insel war. 201 00:27:54,700 --> 00:28:02,432 Und ich habe da mit einem Freund so eine Holzbude gebaut, so eine Hütte. 202 00:28:02,433 --> 00:28:08,999 Aber das war nur so eine Kinder.. Aber es konnten da so 30 Leute hinein. 203 00:28:09,000 --> 00:28:16,366 Also manchmal gab es dort ein Treffen, na, und zu mir sagten sie nur: 204 00:28:16,367 --> 00:28:23,666 "Lauf, hänge auf dem letzten Kirschbaum, der in der Allee bis zu diesem Wald führt, einen Lumpen auf." 205 00:28:23,667 --> 00:28:32,466 Oder: "Nimm die Zeitung und steck' sie da unter die Bank in dieser, in dieser Hütte, in dieser Bude." 206 00:28:32,467 --> 00:28:39,866 Um wen es sich handelte, wer dorthin ging, darüber war ich nicht informiert. 207 00:28:39,867 --> 00:28:47,832 Ich kannte zum Beispiel eine Menge Namen, die ausgesprochen wurden, wenn Onkel mit Vater sprach. 208 00:28:47,833 --> 00:28:53,332 Es waren Namen, die es in dieser Umgebung gibt. 209 00:28:53,333 --> 00:28:59,166 Aber hauptsächlich, würde ich sagen, habe ich die Leute überhaupt nicht gekannt, um wen es sich handelt. 210 00:28:59,167 --> 00:29:08,866 Das wurde mir erst spä.. bewusst, also in letzter Zeit, um wen es sich handelte, auch erst nach der Festnahme. 211 00:29:08,867 --> 00:29:20,799 Und jetzt dieser Zusammenschluss führte in einige, einige Richtungen. 212 00:29:20,800 --> 00:29:26,632 Und ein Zweig führte nach Bouzov. 213 00:29:26,633 --> 00:29:42,066 Und von dort, das war ein Friseur.. Pěnkava, glaube ich, hieß er, also er öffnete samstags eine Rasierstube in Budětsko. 214 00:29:42,067 --> 00:29:44,966 Das war das Nachbardorf. 215 00:29:44,967 --> 00:29:53,732 Und er fuhr dort am Samstag hin und er hielt immer bei uns für diesen Kruš und sie waren in dauerhaftem, würde ich sagen, Kontakt miteinander. 216 00:29:53,733 --> 00:29:58,499 Ich wusste nicht, worum es geht, dass ich sagen würde, dass es sich jetzt um irgendeine Vereinigung handelt. 217 00:29:58,500 --> 00:30:08,866 Aber er kam regelmäßig zu uns und eigentlich, darauf kam ich erst nach der Verhaftung. 218 00:30:08,867 --> 00:30:20,566 Im Jahr '42, während der "Heydrichiáda" {Repressionen nach Ermordung Reinhard Heydrichs}, begannen in der Direktion in Olomouc/Olmütz Festnahmen. 219 00:30:20,567 --> 00:30:23,966 Und beim letzten Besuch des Onkels als er bei uns war, da sagt er: 220 00:30:23,967 --> 00:30:35,366 "Also verabschiede ich mich von euch, denn alle sind schon weg, sie sind schon tot und ich bin wahrscheinlich der letzte." 221 00:30:35,367 --> 00:30:42,966 Und er wurde auch am Freitag festgenommen, gefangengenommen. 222 00:30:42,967 --> 00:30:51,866 Und am Montag wurde er in den Kaunitzer Studentenwohnheimen hingerichtet. 223 00:30:51,867 --> 00:31:05,066 Zu der Zeit, würde ich sagen, wurde wahrscheinlich diese Organisation Obrana národa/Verteidigung der Nation zerschlagen, denn eine Menge Leute zeigte sich danach nicht mehr. 224 00:31:05,067 --> 00:31:13,132 Diese Tätigkeit, kann man sagen, hörte auf. 225 00:31:13,133 --> 00:31:19,499 IV: Und waren Sie persönlich auf irgendeine Weise in diese Organisation eingebunden, in die Widerstandstätigkeit? 226 00:31:19,500 --> 00:31:26,799 RF: Na, nur dadurch, dass ich den Boten gemacht habe, dass ich manchmal in diesen Wald gegangen bin oder einfach etwas melden.. 227 00:31:26,800 --> 00:31:32,066 Oder ich bin nach Žleb gegangen, dort, wo der, der Vychodil dann war. 228 00:31:32,067 --> 00:31:38,366 Ansonsten habe ich keine solche Widerstandstätigkeit ausführen können. 229 00:31:38,367 --> 00:31:50,599 Einzig zu Beginn bereitete sich bei uns die Verteidigung vor für den Fall des Überfalls. 230 00:31:50,600 --> 00:31:55,199 Und Vater pflegte zu sagen: "Umsonst geben wir ihnen unsere Haut nicht. 231 00:31:55,200 --> 00:31:59,532 Wir werden uns verteidigen." 232 00:31:59,533 --> 00:32:07,199 Sie brach.. Onkel brachte Waffen aus Olomouc/Olmütz. 233 00:32:07,200 --> 00:32:17,032 Als es zum Überfall kam, danach kam also diese Gruppe Partisanen zu uns von da, also sie kamen eigentlich ohne Waffen zu uns. 234 00:32:17,033 --> 00:32:20,432 Also fanden sich wieder Waffen für sie. 235 00:32:20,433 --> 00:32:26,799 Und Onkel brachte zwei Pistolen von der Armee, 9er. 236 00:32:26,800 --> 00:32:36,099 Und Vater sagt zu ihm: "Mensch, das ist so für den Gürtel, aber sie brauchen was für die Tasche, was Kleines." 237 00:32:36,100 --> 00:32:41,166 Na, also später brachte er weitere Waffen. 238 00:32:41,167 --> 00:32:45,699 Und ich hatte als Junge, dazu sagte man Flobert-Gewehr. 239 00:32:45,700 --> 00:32:53,666 Das war eine Kleinkaliberschusswaffe und das war für die kleinen, wir sagten dazu Spatzen, solche Patronen. 240 00:32:53,667 --> 00:33:00,066 Die konnte man ganz normal in jeder Eisenwarenhandlung kaufen und man schoss damit Spatzen, nicht. 241 00:33:00,067 --> 00:33:03,766 Und dann, als es dazu kam, da sagt Vater: 242 00:33:03,767 --> 00:33:14,499 "Diese Kammer kann man nachrüsten, dass dort auch längere Patronen reingehen und man auch mit größeren Patronen schießen kann." 243 00:33:14,500 --> 00:33:20,199 Und das waren die Patronen long rifle und long long rifle. 244 00:33:20,200 --> 00:33:27,732 Die einen waren wahrscheinlich so 2.5 Zentimeter lang und die anderen waren schon so 5 Zentimeter lang. 245 00:33:27,733 --> 00:33:37,199 Also machte man eine Nachbesserung, dass diese Kammer durchgebohrt wurde für diese längeren Patronen, damit man es also dafür verwenden konnte. 246 00:33:37,200 --> 00:33:43,166 Und das war also in meiner Obhut. 247 00:33:43,167 --> 00:33:48,999 Nach Lidice sagt Vater: 248 00:33:49,000 --> 00:34:01,199 "Also es wird keine Verteidigung geben, denn sie sind fähig, während einer Aktion das ganze Dorf zu liquidieren. 249 00:34:01,200 --> 00:34:04,999 Und das würde uns niemand verzeihen." 250 00:34:05,000 --> 00:34:18,399 Also verteilte man danach wieder Waffen im ganzen Dorf, wer dort war, denn man rechnete damit, dass es zur Liquidierung kommt. 251 00:34:18,400 --> 00:34:28,199 Also waren sie bis zum Ende des Krieges versteckt und sie wurden überhaupt nie genutzt. 252 00:34:28,200 --> 00:34:29,899 CM: So, machen wir eine Pause. Kann ich nur... ? 253 00:34:29,900 --> 00:34:33,367 RF: Noch..